Geschichte

Geschichte

Wer hier einen großen Abriss zur Rassegeschichte des Shar Pei erwartet hat, den muss ich leider enttäuschen. Es gibt so viele "Wahrheiten", dass ich dieses Thema denen überlasse, die bereits zur Geschichte des Shar Pei geschrieben haben.

Wer sich also über die Geschichte des Shar Pei informieren will, dem empfehle ich diese Links:

Allgemein:

http://www.sharpei-sachsen.de/der-shar-pei.html
 

über den amerikanischen und chinesischen Shar Pei: 
http://www.sharpei-sachsen.de/Shar-Pei-Geschichte-chinesisch-amerikanisch.html
 

über den traditional Shar Pei: 
http://www.sharpei-sachsen.de/bonemouth-shar-pei.html
 

weitere Daten zum Shar Pei:
 http://treasure-of-dali.de/downloads/anhang-mit-wichtigen-daten.pdf

Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass die ersten in die USA importierten Shar Pei keine echten "traditional" Shar Pei waren. 

Warum?? Ganz einfach:
Ich bezweifle, dass die Rasse in unserem heutigen Sinne "reinrassig" war. Auch heute noch ist es nicht ungewöhnlich in China, andere Rassen in den Shar Pei einzukreuzen bzw. der Natur ihren Lauf zu lassen.


Warum sollte es also damals anders gewesen sein?? Noch dazu wo die Engländer bei der Kolonialisierung ihre eigenen Hunde mitbrachten und diese sich munter mit den einheimischen Rassen vermehrten. Unter den Einfluss von Bulldoggen, Pitbulls etc. wurde die Kampffähigkeit der einheimischen Rassen versucht zu verbessern, damit sie in der Pit mithalten konnten.

Die Geschichte unserer Rassehunde ist noch nicht so alt und jeder heutige Rassehund hatte seinen Ursprung in Kreuzungen. Früher züchtete man auf Leistung, auf Gebrauch, weil die Hunde zur Arbeit genutzt wurden. Hunde hatten einen Zweck zu erfüllen und waren weniger das geliebte Haustier nach einem ideellen Standard.


Erst seit wenigen Jahrzehnten werden unsere Rassehunde mehr als Haustier, und weniger zur Arbeit gezüchtet. Es wird mehr Wert auf Optik gelegt und so züchtet man sehr eng an einem theoretischen Standard. Der Gebrauch spielt mittlerweile kaum noch eine Rolle. Einige Rassen sind getrennt in Show- und Leistungslinien und diese Unterschiede kann man größtenteils auch als Laie sofort erkennen.

Dieser Zwang nach optischer Perfektion führt zu genetisch bedingten Erbkrankheiten, Qualzuchtmerkmale wurden gefördert und die Auswirkungen dieses Zwangs werden leider oft gerne übersehen, vertuscht, oder treten erst in späteren Generationen in hoher Zahl auf. Selbstverständlich nicht bei allen Rassen, aber viele Rassen sind heute mit Erbkrankheiten geschlagen. 


Manche Züchter fördern gewisse Merkmale, weil sie es als drollig, niedlich oder schick erachten.
Andere wollen die Fehler der Vergangenheit wieder loswerden. Je nachdem wie groß die Lobby ist, die hinter der jeweiligen Rasse steht.

Es sollte kein Geheimnis sein, dass der Shar Pei in seiner frühen Geschichte auch als Kampfhund verwendet wurde.
Um seine Ausdauer und seinen Kampftrieb voran zu bringen, wurden weitere Rassen eingekreuzt wie z.B. Bullterrier, Molosser, Boxer & Co.

Ein meath-mouth mit seiner dicken Nilpferdschnauze wäre ein gefundenes Fressen in der Pit gewesen. Er hätte sich gar nicht verteidigen können, weil er sich u.a. selbst in die Lefzen gebissen hätte.

Als Jagdhund wäre er ebenfalls völlig fehl am Platz gewesen, da er bedingt durch seine Schnauze kaum Gegenstände aufnehmen kann. Also ist es auszuschließen, dass der meath-mouth der einzig wahre Shar Pei sein soll. Er hätte seinen Aufgaben, aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen nicht nachgehen können.

Der Shar Pei war und ist jedoch ein Wach- und Jagdhund. Ein Hund für Hof- und Hausbesitzer, der seine Menschen auf Wanderungen, vielleicht sogar per Fuhrwagen begleitete.
Der für die Jagd bewusst eingesetzt wurde, der selbstständig Schädlinge wie Mäuse und Ratten reduzierte und alles meldete, was sich seinem Revier näherte.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Hunde (gemeint ist der traditional Shar Pei) aus der armen Bevölkerung kleine, stämmige und extrem faltenreiche Hunde mit dicken Schnauzen gewesen sein sollen. Wenn man sich in div. chinesischen Foren herum treibt und die "Dorfhunde" also die chinesischen Streuner mal so überblickt, stellt man schnell fest, dass das unmöglich sein kann. Die Hunde sind je nach Provinz in der Regel mittelgross, schlank mit kleinen Rosenohren, oder Stehohren. Das Fell kann sehr kurz und borstig, oder sehr dicht und lang sein. Einen so arg übertypisierten Hund wie z.B. einen meath-mouth wird man dort nicht entdecken.

Entweder der Hund findet und nutzt eine Nische und trägt so sinnvoll zum Leben bei, oder aber er hat keinen Platz, weil die arme Bevölkerung auf dem Land kein nutzloses Haustier durchfüttert.

Es hat durchaus einen Sinn die Hunderassen gemäß ihrer ursprünglichen Verwendung zu betrachten. Vor allem beim Shar Pei sollte dem kritischen Interessenten da etwas auffallen. 



Hündin Linfashan 1984
Rüde Little Dragon 1965

Rüde Yimbougauwong 1972
Macau 1950

Klarstellung:

Ich habe persönlich nichts gegen meath-mouths, auch wenn sie mir persönlich in keiner Weise zusagen und ich die Zucht nicht unterstütze. Ich möchte einfach darauf aufmerksam machen, dass die heutigen meath-mouths kaum fähig sind ihrem Gebrauch als Jagdhund nachzukommen. Sie sind größtenteils krank, oder zumindest erheblich gesundheitlich belastet.


Jetzt werden einige sagen "aber ich will ja gar keinen Jagdhund. Ist doch gut, wenn er das nicht mehr kann"... bedenkt aber bitte, dass die Rasse stark verändert wurde und zwar zu ihrem Nachteil. Deswegen sprechen wir hier auch  von Qualzuchtmerkmale, weil die Anatomie stark vom "Normalfall" abweicht.
Hund die ohne 

Der Wille zum Jagen ist bei vielen Shar Pei immer noch vorhanden. Wer also generell keinen jagenden Hunden haben möchte, sollte sich lieber um eine andere Rasse bemühen, oder sich einfach mit Anti-Jagd-Training befassen und sich einen moderaten Shar Pei anschaffen.

Die Rasse wurde erst in den letzten 30 Jahren so gezüchtet und für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres, wenn ein Hund seiner Lebensqualität beraubt wird, weil Menschen ein gewisses Merkmal besonders „niedlich“ finden und dabei Shar Pei Fieber, Atemwegserkranungen, Augenoperationen etc. in Kauf nehmen.

Das hat mit Liebe zur Rasse absolut nichts zu tun, sondern fördert einzig und allein den menschlichen Egoismus.




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